Medaillenhagel bei der WM
Vom 10. bis zum 13. August 2023 fand der JSKA World Cup in der Hansehalle in Lübeck (Deutschland) mit knapp über dreihundert Wettkämpfern aus vierzehn Nationen statt. Wir waren mit dreizehn Startern und einem ansehnlichen Support-Team aus Vereinsmitgliedern und Angehörigen vor Ort.
Nach monatelanger, schweißtreibender Vorbereitung mit vielen Hämatomen und Motivationsreden war es am Donnerstag endlich soweit: Während die einen noch ihre Taschen packten und ein letztes Mal trainierten, reisten die anderen gen Norden, um unsere Wettkämpfer anzumelden, Teilnehmer- und Besucherausweise sowie Startnummern abzuholen und Pässe zu beschriften. Doch natürlich wurde nicht nur gearbeitet. Beim abendlichen Zusammenkommen der Cheftrainer und Dojoleiter wurde in entspannter Atmosphäre gegessen, gelacht und erzählt. Von der schleichenden Anspannung der nächste Tage war hier noch nichts zu spüren.
Der Freitag begann gegen 7.30 Uhr, obwohl die Hansehalle zu diesem Zeitpunkt noch regelrecht verwaist war. Nur die vereinzelt umherschwirrenden Helfer und die frische Beschilderung in deutsch, englisch und japanisch deuteten auf das Kommende hin. Die Tribünen sollten das gesamte Wochenende über nicht mehr so still werden. Den endgültigen Start in den Tag bot die Einteilung und Schulung der Kampfrichter, gefolgt von zwei Trainingseinheiten für alle Karateka mit Mitsuru Nagaki, dem Chiefinstructor der JSKA, und den Mitgliedern des Shihankai. Bis zum Mittag war die Halle rappelvoll von motivierten Sportlern. Die Aufregung stieg, erste Wimpel und Fahnen zierten die Ränge.
Der erste Wettkampftag wurde mit einem beeindruckenden Aufmarsch aller Dojos und Nationen eingeläutet, die Weltmeisterschaft durch Mitsuru Nagaki, Dieter Flindt, dem Cheftrainer des SKVD, und Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau eröffnet. Danach begann der Ernst. Unsere Jugend trat als Erstes an. In den Kategorien Kata und Kihon Ippon Kumite (männlich, 10 – 12 Jahre, Kyu) kämpften sich Johannes Müller, Tom Glüheisen und Tristan Schubert dem Siegertreppchen entgegen, erlagen am Ende jedoch der Konkurrenz. Die drei Jungen landeten erst später als Team JSKA Germany 20 in der Kategorie Team Kata mit einer soliden Punktzahl auf Platz drei. Währenddessen errang Leo Schubert im Jiyu Kumite (männlich, 18 – 21 Jahre, Kyu) einen eindrucksvollen zweiten Platz. Marco Müller blieb in seiner Kategorie (Kata, männlich, 40 – 49 Jahre, Kyu) zwar erfolglos, bestritt seinen Kampf jedoch mit viel Spaß und freut sich bereits auf das nächste Mal. In der Altersklasse 15 – 17 bissen sich Felipe Helbig und Ranya Wald in den Disziplinen Kata und Kihon Ippon Kumite (männlich und weiblich, Kyu) durch die Vorrunden, konnten in den jeweiligen Finals allerdings keine Medaille erlangen. Bei den 22 – 30-jährigen hingegen konnte Fritzi Fechner sich im Jiyu Kumite (weiblich, Kyu) den zweiten Platz sichern. Erfolgreich ging es auch bei den Männern (31 – 39, Kyu) weiter. Markus Biewald erkämpfte sich im Jiyu Kumite einen grandiosen zweiten Platz, dicht gefolgt von Cedrik Bauer auf Platz drei. Letzterer legte die Spitzenleistung des Tages hin und errang in der Disziplin Kata die Goldmedaille.
Nach einer für die meisten zu kurzen Nacht startete der zweite, finale Wettkampftag, an dem sich der Großteil unseres Trainerteams auf den Wettkampfflächen wiederfand. Dominik Anton und Mario Bombach blieben dabei leider trotz bemerkswerter Leistung in ihren Kategorien (Kata und Jiyu Kumite, männlich, 31 – 39 Jahre und 40 – 49 Jahre, Dan) ohne Platzierung. Auch im Team Kumite konnten sie sich als Team JSKA Germany 18 ohne dritten Mann nicht gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Sylla Ibrahima erkämpfte sich im Jiyu Kumite (männlich, 40 – 49 Jahre, Dan) mit Behändigkeit Bronze. Er erreichte eine zweite Drittplatzierung gemeinsam mit Cedrick Bauer und Markus Biewald als Team JSKA Germany 19 in der Disziplin Team Kumite. Zwar fanden am Nachmittag die Finals der Schwarzgurte ohne unser Dojo im Scheinwerferlicht statt, doch bei der anschließenden Siegerehrung gab es insgesamt zwölf Medaillen für Azato Leipzig zu verzeichnen. Was für eine Leistung! Und die wurde natürlich gebührend gefeiert. Stolz und Freude leuchteten in den Augen derer, die unter tosendem Applaus und mit wehender Deutschlandfahne das Siegerpodest erklommen. Natürlich hörte das Feiern dort nicht auf. Den Abschluss zu einer gelungenen Weltmeisterschaft stellte die Aftershow Party auf dem Cargo Schiff Lübeck dar. In ausgelassener Stimmung aßen, tranken, sangen und tanzten die Karateka aus aller Welt gemeinsam bis in die Nacht hinein. Es waren vier Tage, die allen Beteiligten wohl noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Wir beglückwünschen alle Teilnehmer und freuen uns auf zukünftige Wettkämpfe!